F2 Feueralarm: Wohnhausbrand
Lage beim Eintreffen:
- Starke Rauchentwicklung
- Brennende Außenfassade und Dachstuhl im Vollbrand
Tätigkeit der Feuerwehr:
- Mehrere Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung im Gebäude
- Zeitgleich Außenangriff um ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude zu verhindern
- Die Drehleiter aus Friedberg wurde vor dem Gebäude in Stellung gebracht, um ein Außenangriff auf den Dachstuhl vorzunehmen.
Bericht der Wetterauer Zeitung:
Gasverpuffung beim Grillen: Schwerverletzter nach Brand, Haus stark beschädigt
In Niddatal (Wetteraukreis) wird am Samstag (10.07.2021) ein Mann durch eine Gasverpuffung verletzt. Das Feuer richtet großen Schaden am Haus an.
Niddatal-Bönstadt – Bei einem tragischen Unfall im Neubaugebiet von Niddatal-Bönstadt (Wetteraukreis) ist am Samstagvormittag (10.07.2021) ein 40 Jahre alter Mann schwer verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen war es zu einer Gasverpuffung am Grill gekommen, die zudem ein Feuer entfachte. Außer dem Familienvater sind auch seine Frau und seine Tochter verletzt worden, zum Glück aber nur leicht. Den Schaden am Haus schätzt die Polizei auf 250 000 Euro.
Nach ersten polizeilichen Ermittlungen und Befragungen hatte das Ehepaar, 40 und 35 Jahre alt, mit seinen beiden Kindern, sechs und zehn Jahre alt, grillen wollen. Plötzlich habe der Vater Gasgeruch festgestellt und den Grill, der im Carport stand, kontrollieren wollen. Dabei habe er aus Versehen die elektrische Zündung des Grills betätigt, was eine fatale Reaktion zur Folge hatte: Das ausgetretene Gas, das sich offenbar bereits im Carport angesammelt hatte, verpuffte.
Brand in Niddatal: Gasexplosion reißt Loch ins Dach
Durch die Gasexplosion wurden der komplette Carport zerstört und die hintere Außenwand des Einfamilienhauses eingedrückt. Darüber hinaus riss die Verpuffung ein Loch ins Dach und entfachte ein Feuer.
Als die Feuerwehr in der Zwentendorfer Straße eintraf, gab es bereits eine starke Rauchentwicklung; die Flammen hatten vom Carport auf die hintere Hausseite und den Dachstuhl übergegriffen. Als erste waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Bönstadt und Assenheim vor Ort – vor allem für die Bönstädter eine schwierige Situation, denn der Familienvater ist ein Kamerad von ihnen.
War um 11.17 Uhr noch »Kleinbrand« gemeldet worden, erhöhte Bönstädts Wehrführer angesichts der Situation vor Ort das Alarmstichwort, sodass auch bald die Kameraden aus Ilbenstadt und Kaichen anrückten, ebenso die Drehleiter aus Friedberg. Insgesamt waren etwa 60 Feuerwehrleute vor Ort; die Einsatzleitung oblag Stadtbrandinspektor Alexander Merkelbach.
Mehrere Trupps gingen unter Atemschutz zur Brandbekämpfung ins Gebäude, während zeitgleich der Außenangriff lief, um ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude zu verhindern. Das ist den Feuerwehrleuten gelungen: Es gab nur leichte Schäden an einem Nachbarhaus – dort war ein Fenster geplatzt, und Rollläden hatten sich durch die Hitze verformt.
Feuer in Niddatal: Dachstuhl komplett ausgebrannt
Das Haus der Familie indes ist stark beschädigt worden. Nicht nur der Carport, auch der Dachstuhl sind komplett ausgebrannt. Ob das erst drei Jahre alte Haus überhaupt wieder bewohnbar sein wird, ist ungewiss. Das Brandobjekt ist vom Technischen Hilfswerk gesichert worden, wie die Polizei mitteilte.
Der Hauseigentümer wurde mit Verbrennungen an den Armen und im Hals- und Gesichtsbereich mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik transportiert. Lebensgefahr besteht nach Polizeiangaben nicht. Seine 35 Jahre alte Ehefrau und die sechsjährige Tochter wurden leicht verletzt.
Ob der Grill defekt war, die daran angeschlossene Gasflasche oder eine andere Flasche, die im Carport stand, sind Fragen, die der Brandursachenermittler nun klären soll. Was auch immer letztlich als Ursache herauskommt: »Es war eine Verkettung ganz, ganz unglücklicher Umstände«, wie ein Polizeisprecher sagte. (dab)