Abschlussübung 2015

Großbrand verhindert: Sonderlob für Fynn und Keno

Niddatal-Ilbenstadt (udo). Am Rande der Jahresabschlussübung der Feuerwehr Ilbenstadt warteten zwei angenehme Aufgaben auf Stadtbrandinspektor Bernd Reiter. Auf dem Übungsgelände an der Feldbergstraße lobte er die Cousins Keno und Fynn Kum, die nach seinen Worten »einen gefährlichen Großbrand verhindert haben.«

Beide hatten beim Spaziergehen und Spielen im Zimmetwald (hinter dem Nonnenhof) einen hohlen Baum brennen gesehen und sofort die Leitstelle alarmiert. Die Ilbenstädter Einsatzabteilung rückte umgehend aus und der Fall war nach einer halben Stunde glücklich erledigt. Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel will beiden Jungs einen Gutschein überreichen. Reiter selber hatte bereits Ehrenplaketten für beide dabei.

Doch der Stadtbrandinspektor lobte nicht nur Fynn und Keno, sondern auch die Stadtverordneten, die beschlossen hatten, die Einsatzabteilung mit neuen Helmen auszustatten. Deshalb überreichte Reiter dem Wehrführer Wolfgang Kost symbolisch ein neues Modell. Reiter erläuterte dem Publikum, die alte Helmform habe sich ein Jahrhundert lang bewährt, sie sei jedoch mittlerweile überholt und habe ausgedient. Man werde ihr ein ehrendes Andenken bewahren.

Bei der Übung zuvor hatten sich die Zuschauer gewundert, als neben dem Tanklöschfahrzeug und der Drehleiter der einheimischen Einsatzabteilung auch das Löschfahrzeug aus Kaichen anrückte, das aber mit »Imschter« Wehrleuten besetzt war. Reiter erklärte den Grund: Weil das Rettungsgerät so teuer ist, sind nicht alle Niddataler Feuerwehren mit hydraulischem Gerät ausgestattet. Da aber jeder damit umgehen kann, hatten sich die Gastgeber das Fahrzeug mit der Rettungsschere und dem Rettungsspreizer bei den Kaicher Kameraden ausgeliehen.

Zur Übung auf dem Containerplatz an der Feldbergstraße waren zahlreiche Zuschauer erschienen. Sie wurden nicht enttäuscht, da sich Wehrführer Wolfgang Kost und Stellvertreter Christian Behnken ein ausgefeiltes Programm ausgedacht hatten. Zwei Pkws waren zusammengestoßen und in einem war eine Person eingeschlossen, die mit den hydraulischen Geräten geborgen werden musste. Die Sirenen heulten, die Fahrzeuge trafen ein und Einsatzleiter Behnken wies seine Einsatzkräfte in ihre Aufgaben ein. Es war noch hell draußen, doch für alle Fälle wurde mit dem Strahler an der Drehleiter für eine gute Beleuchtung gesorgt. Außerdem wurde die Wasserversorgung gesichert.

»Explosion« erschreckt Kinder

Dieses Vorgehen bewährte sich, denn als alle glaubten, die Übung schreite ihrem Ende entgegen, detonierte der zweite Pkw und dichter Qualm verdunkelte den Schauplatz. Die »Explosion war so heftig«, dass einzelne Kleinkinder zu schreien begannen und Zuflucht bei den Eltern suchten.

Atemschutzgeräteträger rückten mit den Schläuchen vor und hatten den Brand in kurzer Zeit gelöscht. Die Zuschauer hatten auf dem weiten Areal ausgiebig Platz zum Beobachten. Reiter kommentierte alle Abläufe über den Lautsprecher und befand, dass diesmal die Alarmierung »so qualifiziert war, dass die Einsatzkräfte schon während der Anfahrt genau wussten, was anstand.« Bei der Schlussbesprechung lobte er, dass die Voraussetzungen zur Hilfeleistung in vorbildlicher Weise aufgebaut worden waren. Er nutzte die Gelegenheit, um für die verschiedenen Gruppierungen der Feuerwehr zu werben.

Wehrführer Kost erklärte das Vorgehen der Trupps. Engagierte Kräfte würden stets gebraucht. Reiter fand lobende Worte für die Stärke der Einsatzabteilung, wies jedoch darauf hin, dass dieser Eindruck täuschen könne, da es werktags und in der Urlaubszeit leicht zu Engpässen kommen könne.

Quelle: Wetterauer Zeitung