Abschlussübung 2016

Zwei „Opfer“ und das Bürgerhaus wurden gerettet

Niddatal-Ilbenstadt (udo). Schwarzer dichter Qualm drang am Samstagnachmittag aus dem Bürgerhaus in Ilbenstadt. Mehrmals knallte es heftig. Bei der Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr wurde angenommen, dass bei Arbeiten auf dem Dach des Gebäudes ein Brand entstanden war, der zu der heftigen Rauchentwicklung führte. Außerdem detonierten Gasflaschen. Unklar war, ob sich noch Menschen in dem Gebäude befanden.

Diese Frage konnte schnell beantwortet werden. Die Einsatzabteilung rückte mit dem Löschfahrzeug, dem Tanklöschfahrzeug und der Drehleiter an und unternahm Löschangriffe von drei Seiten. Alexander Merkelbach leitete den Einsatz. Markus Macker, der erst kurz zuvor den entsprechenden Lehrgang absolviert hatte, führte eine der Einsatzgruppen an.

Unter reger Anteilnahme des Publikums kommentierte Patrick Limbach, der Wehrführer der Feuerwehr Bönstadt, aus dem Fenster des „Türmchens“ im Klosterpark die Übung. Er erreichte, dass auch Gäste, die mit dem Vorgehen der Feuerwehr nicht vertraut sind, alle Abläufe vollkommen verstanden. „Sie werden hier zahlreiche Einsatzkräfte sehen, die mit viel Materialaufwand arbeiten“, versprach Limbach und hielt Wort.

Der Ruf „Wasser marsch!“ ertönte und der Brand wurde in kurzer Zeit gelöscht. Zwei Atemschutzgeräteträger drangen vorsichtig in den Keller vor, entdeckten ein bewusstloses „Opfer“ in der finsteren Garderobe und bargen es. Zwei Kameraden bestiegen währenddessen das Dach und retteten das zweite „Opfer“. Alle Aktionen waren so leicht zu begreifen, dass die dankbaren Zuschauer wiederholt Zwischenapplaus spendeten.

Zum Einsatz kam neben mehreren Steckleitern auch die Drehleiter. Diese erfreut sich großen Zuspruchs und ist für Ilbenstadts enge Gassen gerade das richtige Instrument. „Mit einer größeren Drehleiter kämen wir oft gar nicht bis zum Einsatzort“, erläuterten mehrere Wehrleute, die unerkannt bleiben wollten, gegen Ende der Übung.

Der Wehrführer Wolfgang Kost merkte beim Antreten an: „Diese Übung spricht für sich!“ Er dankte allen Mitwirkenden und begrüßte mehrere Delegationen benachbarter Wehren. Kost wies auf den großen Aufwand solcher Übungen hin und lud alle Beteiligten zu einem rustikalen Mahl ein, welches der Küchenchef Rudolf Penka im Gerätehaus unterdessen bereitet hatte. Gottfried Haas lobte als Sprecher der Alters- und Ehrenabteilung den Fleiß der Einsatzkräfte.

Der Stadtverordnetenvorsteher Lutz Sierach vertrat die Gremien der Kommune. Stadtbrandinspektor Bernd Reiter lobte das Publikum, dessen Interesse immer wieder Ansporn sei. „Wir haben in diesem Jahr schon wiederholt in Einsätzen erfahren, weshalb wir hier üben“, fasste Reiter vieldeutig zusammen. Hervorzuheben sei das Zusammenwirken aller Sparten der Feuerwehr Ilbenstadt.

 

Text: Udo Dickenberger
Bilder: Anette Herbert / Udo Dickenberger