Fahrzeugübergabe
Das neue Mannschaftstransportfahrzeug wurde seiner Bestimmung übergeben und gesegnet
Niddatal-Ilbenstadt (udo). Nachdem das 20 Jahre alte Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) der Freiwilligen Feuerwehr, das seinerzeit gebraucht gekauft worden war, im Frühjahr einem Motorschaden erlag, freuten sich die Wehrleute jetzt, dass am 20. Oktober 2012 ein neues Fahrzeug von Bürgermeister Bernhard Hertel an Stadtbrandinspektor Bernd Reiter übergeben werden konnte. Dieser reichte den symbolischen Schlüssel umgehend an Wehrführer Wolfgang Kost weiter.
Reiter hob in seiner Ansprache vor großem Publikum hervor, dass die so schnelle Beschaffung eines Fahrzeugs keinesfalls selbstverständlich sei. Spötter meinten am Rande: „Seit der neue Bus da ist, haben wir jede Woche einen Einsatz!“ Reiter führte aus, dass auch der Digitalfunk derzeit eingeführt wird: „Jetzt sind wir endlich auf dem Stand der Technik!“ Der Digitalfunk werde derzeit erprobt und gehe demnächst in den „scharfen Einsatz“. Mit den alten Analoggeräten habe man im Einsatz oft „besser werfen als funken können“.
Hertel ergänzte, das Geld für den Digitalfunk liege bei der Stadt schon seit fünf Jahren bereit, doch hätten sich durchs Land Verzögerungen ergeben. Die erste Lieferung habe 23.000 Euro gekostet, weitere 130.000 Euro seien im kommenden Jahr für den Digitalfunk zu zahlen. Weiter wandte sich Hertel dem MTF zu und betonte, die Stadt habe sich schnell für dessen Anschaffung entschieden. Nachdem Kaichen und Bönstadt bereits vor drei Jahren neue MTF erhalten hätten, müsste jetzt nur noch Assenheim auf einen neueren Stand gebracht werden. Auch das neue Gerätehaus in Kaichen koste die Kommune viel Geld.
Damit wurde der Schlüssel übergeben. Pfarrer Thomas Knedelhans verglich die Farben seiner Pfingststola mit einem Feuer und warnte: „Auch ein Fahrzeug kann zu einer Waffe werden; darum muss es gesegnet werden.“ Pfarrer Hans-Joachim Dietze hatte eine feuerrote Bibel dabei und las über das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe, das sich im Spruch: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“ niederschlage. Dass in der Gefahr jeder der Nächste sei, habe der barmherzige Samariter bewiesen. Wer in Not sei, brauche organisierte Hilfe.
Knedelhans erinnerte an die vielfältigen Bedeutungen und Funktionen des Wassers und segnete das Fahrzeug unter Assistenz der Ministrantin Julia Klein. Anschließend wurde für die Einsatzkräfte gebetet und ihnen Ruhe und Gelassenheit gewünscht. Hertel ergänzte, dass der Bauhof am Fahrzeug gearbeitet habe und Kost dankte dem Feuerwehrverein, der eine bessere Ausrüstung des MTF finanziert habe. Wichtigste Aufgabe des Autos sei neben dem Befördern der Einsatzkräfte und der Jugendwehr der Transport des Schlauchanhängers im Ernstfall. Denn hänge man den Anhänger an die Löschfahrzeuge, dann stehe er am Einsatzort möglicherweise nicht dort, wo er gebraucht werde. Das MTF hingegen könne ihn an den genau richtigen Platz bringen.